OZG-Cloud
Die OZG-Cloud ist die neue Cloud-Plattform für Bayerns Verwaltungen: eine fachverfahrensunabhängige IT-Infrastruktur für komplett digitale Verwaltungsprozesse. Ob Bürgerantrag oder Unternehmensanfrage - mit der OZG-Cloud lassen sich alle Verfahrensschritte vom Online-Antrag bis zum Bescheid vollständig digital bearbeiten.
Ab Januar 2026 ist die OZG-Cloud über den DigitalMarkt der BayKommun verfügbar. Mit ihr können kommunale Dienstleistungen medienbruchfrei angeboten und effizient abgewickelt werden. Der Betrieb erfolgt rechtssicher, datenschutzkonform und hochverfügbar in einem deutschen Rechenzentrum.
Stand: Dezember 2025
Was ist die OZG-Cloud - und was nicht?
Die OZG-Cloud zeichnet sich durch ihre offene Systemlandschaft aus, die die Einbindung anderer Komponenten wie Fachverfahren und Formulare ermöglicht. Sie ist open-source und lizenzkostenfrei, was den Kommunen eine lizenzkostenfreie Nutzung erlaubt. Als mandantenfähige Lösung erhält jede Kommune einen eigenen Bereich in einer Kubernetes-Umgebung. Die OZG-Cloud ist nicht kommerziell, sondern bietet eine strukturierte Verwaltungs-IT.
Das ist die OZG-Cloud NICHT:
Die OZG-Cloud ist kein Ersatz für Fachverfahren, sondern stellt eine Fallback- und Ergänzungslösung („Fachverfahrens-Proxy“) bereit. Sie ist kein Cloudsystem, in dem man sich Ressourcen einkaufen und frei nutzen kann („Amazon-Cloud“), sondern ist ein auf einer Kubernetes-Umgebung laufendes, hochautomatisiertes System, in dem jeder Mandant (z.B. eine Kommune) einen eigenen Bereich (Namespace) erhält. Sie ist nicht an eine bestimmte Rechenzentrums-Infrastruktur gebunden, sondern kann auf einem dafür bereitgestellten Kubernetes-Cluster betrieben werden.
Ab Januar 2026 kann die OZG-Cloud über unseren DigitalMarkt bestellt werden. Ein Steckbrief der Leistung mit allen wichtigen Informationen ist bereits im DigitalMarkt verfügbar. Wir informieren Euch, sobald die OZG-Cloud bestellbar ist.
Welche Vorteile bringt die OZG-Cloud?
- Maximale Sicherheit und Verfügbarkeit: Die OZG-Cloud wird in einem hochsicheren deutschen Rechenzentrum betrieben. Modernste Cloud-Technologien und BSI-zertifizierte Sicherheitsstandards gewährleisten einen zuverlässigen 24/7-Betrieb. Daten verbleiben in Deutschland, geschützt nach deutschen Datenschutzrichtlinien und mit hoher Ausfall- und Betriebssicherheit.
- Keine eigene IT-Infrastruktur nötig: Die OZG-Cloud läuft als Software-as-a-Service vollständig in der Cloud, ohne lokale Server oder Installationen. Dadurch entsteht kein Aufwand für Wartung oder Updates auf kommunaler Seite. Der Dienst kann über den DigitalMarkt bestellt und direkt eingesetzt werden. Betrieb und Support (1st Level) erfolgen zentral durch die BayKommun, dadurch werden kommunale IT-Abteilungen entlastet.
- Volldigitalisierte Workflows (OZG-Reifegrad 4): Mit der OZG-Cloud wird der höchste Digitalisierungsgrad erreicht. Alle Arbeitsschritte erfolgen medienbruchfrei online, von der Antragstellung über die Sachbearbeitung bis zur digitalen Zustellung des Bescheids. Nachweise können elektronisch eingeholt werden (Once-Only-Prinzip), sodass Daten nur einmal eingereicht werden müssen. Das Ergebnis: schnellere Bearbeitung, weniger Papieraufwand und zufriedenere Antragstellerinnen und Antragsteller.
- Integration statt Ersatz von Fachverfahren: Die OZG-Cloud ergänzt bestehende Softwarelandschaften. Sie fungiert als digitale Drehscheibe, bündelt eingehende Online-Anträge und leitet sie an vorhandene Fachverfahren weiter. Über standardisierte Schnittstellen (z. B. Xdomea, FIT-Connect) lassen sich DMS und Fachverfahren nahtlos anbinden. Bestehende Systeme bleiben im Einsatz – die OZG-Cloud schließt lediglich die digitale Lücke zwischen Bürgerportal und Back-Office.
- Bewährte Lösung – kostenfrei über die BayernPackages: Die Einführung der OZG-Cloud erfolgt in enger Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden. Der produktive Einsatz in zahlreichen bayerischen Pilotkommunen zeigt die Praxistauglichkeit. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der BayernPackages und somit ohne Lizenzkosten. Der Rollout wird zentral von der BayKommun unterstützt.
Vorteile auf einen Blick
- 100 % digitaler Antragsprozess (OZG-Reifegrad 4): vom Online-Antrag bis zum Bescheid medienbruchfrei.
- Betrieb in Bayern: hochsicheres Rechenzentrum mit BSI-zertifiziertem Schutz und 24/7-Verfügbarkeit.
- Keine eigene Hardware nötig: Cloud-Lösung ohne lokale Server – Einführung ohne internen IT-Aufwand.
- Keine Lizenzkosten: Teil der BayernPackages, Finanzierung durch den Freistaat – kostenfrei nutzbar.
- Nahtlose Einbindung: offene Schnittstellen für EfA-Dienste und Fachverfahren – Integration in bestehende Abläufe.
Welche Funktionen bietet die OZG-Cloud?
Grundfunktionen
- Antragsannahme: Unterstützung verschiedener Formate und Technologien.
- Allgemeines Fachverfahren „Alfa“: Für Antragsstrecken ohne spezifisches Fachverfahren.
- Bürgerpostfach-Anbindung: Kommunikation über BayernID oder Unternehmenskonto.
- Bidirektionale Kommunikation: Rückfragen und Antworten an Bürgerpostfach digital möglich.
- Bescheiderstellung: Elektronisch, strukturiert, mit Open-Source-Dokumentenerstellung.
- Veraktung: Übergabe an DMS via XTA/xdomea.
- Fachanbindung: Über REST-Schnittstellen oder die OZG-Cloud-Bridge.
- Zuarbeit von Fachstellen: Externe Stellen können eingebunden und beteiligt werden.
Digitale Antragsbearbeitung
Die digitale Antragsbearbeitung in der OZG-Cloud funktioniert als durchgängiger, medienbruchfreier Prozess, der Verwaltungsleistungen effizient und vollständig digital abwickelt. Hier sind die wichtigsten Schritte und Funktionen im Detail:
- Antragstellung durch Bürgerinnen und Bürger oder Unternehmen: Anträge werden über Online-Dienste gestellt, z. B. über Bürgerportale oder Unternehmensportale. Die OZG-Cloud selbst enthält keine eigenen Antragsdienste, sondern verarbeitet die Daten aus bestehenden Formularsystemen wie CIT IntelliForm oder Form-Solutions.
- Vereinheitlichung der Antragsdaten: Die Cloud wandelt die eingehenden Daten in ein einheitliches Format um. Dadurch können auch unterschiedliche Formulare und Dienste zentral verarbeitet werden. Die Übertragung erfolgt über Schnittstellen (REST, SOAP) und Fit-Connect.
- Automatische Zuständigkeitsfindung: Die OZG-Cloud erkennt anhand der Daten, welche Verwaltungseinheit zuständig ist. Der Antrag wird direkt an den zuständigen Sachbearbeiter weitergeleitet.
- Digitale Bearbeitung im Fachverfahren: Die Sachbearbeitung erfolgt über die webbasierte Anwendung „Alfa“, die in der Cloud läuft. Alfa bietet eine einfache Oberfläche zur Bearbeitung von Anträgen, auch ohne spezielle Fachverfahren.
- Digitaler Rückkanal: Bescheide und Rückfragen werden elektronisch versendet. Medienbrüche (z. B. Ausdrucke, Postversand) werden vermieden. Die Kommunikation kann über Postfächer, Unternehmenskonten oder das Nutzerkonto Bund erfolgen. Rückfragen werden über das BayernID-Postfach oder Unternehmenskonto gestellt. Antragsteller antworten direkt im Antragsraum.
Vorteile der digitalen Antragsbearbeitung
- Schnellere Bearbeitung durch automatisierte Workflows.
- Weniger Fehlerquellen durch standardisierte Datenformate.
- Reduzierter Aufwand für Verwaltung und Bürger:innen.
- Skalierbar für viele verschiedene Verwaltungsleistungen – von Elterngeld bis Anwohnerparken.
Weitere Vorteile der OZG-Cloud für Kommunen
Zentrale Plattform für Kommunen:
- Schnittstellen zu Formularsystemen (z. B. CIT IntelliForm, Form-Solutions) und Fachverfahren sind integriert.
- Dokumentenmanagementsysteme sollen künftig angebunden werden.
Einfache technische Anbindung:
- Kommunen benötigen nur minimale IT-Ressourcen.
- Einrichtung dauert bei vollständigen Angaben ca. 48 Stunden.
Skalierbarkeit und Kooperation:
- Bereits in über 100 Verwaltungen in Schleswig-Holstein im Einsatz.
- Bayern nutzt die Lösung ebenfalls und entwickelt sie weiter.
- Weitere Bundesländer sind eingeladen, sich zu beteiligen.
Blick unter die Motorhaube: Was für ein System steckt in der OZG-Cloud?
Was ist Alfa?
Alfa steht für „Allgemeine Fachanwendung“ und ist eine webbasierte Anwendung, die in der OZG-Cloud läuft. Sie wurde speziell für Kommunen und öffentlich-rechtliche Körperschaften entwickelt, um Anträge und Anfragen digital zu bearbeiten, auch wenn kein spezielles Fachverfahren vorhanden ist. (weitere Informationen von mgm technology partners)
Was kann Alfa?
1. Digitale Sachbearbeitung
- Alfa ermöglicht die Bearbeitung von Anträgen direkt im Browser, ohne zusätzliche Software.
- Sie ist besonders geeignet für einfache Verwaltungsleistungen, bei denen bisher keine digitale Lösung existierte.
2. Workflow-Unterstützung
- Die Anwendung bietet digitale Workflows, die die Bearbeitung strukturieren und automatisieren.
- Anträge werden geordnet und nachvollziehbar verarbeitet – kein Excel, kein Zuruf, kein Papier.
3. Zentrale Datenverarbeitung
- Alfa verarbeitet Anträge aus verschiedenen Formularsystemen (z. B. CIT IntelliForm, XIMA Formcycle) und bringt sie in ein einheitliches Format.
- Die Zuständigkeit wird automatisch ermittelt und der Antrag an die richtige Stelle weitergeleitet.
4. Medienbruchfreie Kommunikation
- Rückfragen und Bescheide können elektronisch über Postfächer oder Nutzerkonten versendet werden.
- Die Kommunikation erfolgt sicher und digital, ohne Papier oder manuelle Zwischenschritte.
Warum ist Alfa wichtig?
Viele Kommunen verfügen nicht über eigene Fachverfahren für einfache Leistungen. Alfa schließt diese Lücke und ermöglicht eine vollständig digitale Bearbeitung, ohne dass jede Kommune eigene Software entwickeln muss. Sie ist damit ein universelles Werkzeug für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG).
Wie bekomme ich aktuelle Infos zur OZG-Cloud?
- Wenn Ihr regelmäßig über die Weiterentwicklung der OZG-Cloud informiert werden möchtet, meldet Euch bitte im BayKoNet in der Support-Gruppe OZG-Cloud an. Dort erhaltet Ihr alle wichtigen Informationen und News.
- In unseren FAQs haben wir außerdem viele Fragen und Antworten rund um die OZG-Cloud gesammelt.